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Wie es der Teufel wollte, war ich um
22.52 Uhr am Bahnhof Brenner.
Ernüchternd. Die Tagesrandverbindung
Bozen – Innsbruck (SAD) steht auf Gleis 7. Im Zug vielleicht 15
Fahrgäste. Abfahrt 22.45 Uhr. Von Menschen aus Afrika keine Spur.
Das Bahnhofsgelände wie verlassen. Weder Ordnungshüter,
Hilfsorganisationen oder Bahnarbeiter. In der ehemaligen Bar auf dem
Bahnsteig schlafen vier Flüchtlinge am Boden. Es ist für mich die
Krönung eines denkwürdigen Tages, für das Verständnis unserer
Sozialpolitik in Puncto humanitäre Hilfe. Frau LRin Martha hatte
auf der Pressekonferenz – zur heutigen
Landesregierungssitzung – den Vogel abgeschossen. “Doch es ist völlig klar: Wenn sich die Freiwilligen zurückziehen, ist es selbstverständlich, dass das Land die Hilfsdienste mit den eigenen Ressourcen aufstockt.”
Kann nachgelesen werden auf salto.bz. Ich
habe mich rückversichert, ob die Worte so gefallen sind. Sie sind
es. Ja Huren in den Wänden, womit haben die freiwilligen Helfer –
ohne Mandat – am Bahnhof Bozen diese Watsche verdient? Zig mal
wurde wurde Rufe laut, dass es nicht so weiter gehen kann. Das
professionelle Hilfe nötig ist. Die Medien haben berichtet, Frau LRin Martha war selbst vor Ort und meine Berichte kennt die
Landesregierung auch. Heute Mittag einen Anruf aus dem Palais Widmann
erhalten. Lang und breit geschildert, dass es um die öffentliche
Sicherheit und Hygiene fünf vor 12 steht. Für alle Südtiroler die
mit der Bahn unterwegs sind. Will den Teufel nicht an die Wand malen,
aber es gibt an der brisanten Problematik nichts zu beschönigen. Aber:
"Die Situation ist insgesamt überschaubar und unter Kontrolle", so Stocker.
Es wird schon zu Konfrontationen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen müssen, bevor der Zivilschutz auf dem Plan tritt. Toll!
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