Heute Feierlichkeiten 150 Jahre Brennerbahn. Die Landeshauptleute von Tirol und Südtirol hatten geladen. Geschenke habe keine gebracht. Folgend das Tagebuch der Jubiläumsfahrt über den Brenner und Retour.
8:00 Uhr: Bahnhof Franzensfeste. Die Ehrengäste treffen ein, und werden mit
GOLDEN TICKETS versorgt. Während dessen wird die Unterführung auf Hochglanz poliert.
8:15 Uhr: Der Zug Richtung Innsbruck wird bestiegen. Viele Südtiroler Normalsterbliche sind nicht dabei. Im Zug bis Innsbruck wird die Presse mit Akkreditierungen versorgt. Nette Gespräche mit Mitreisenden.
9:50 Uhr: Ankunft Bahnhof Innsbruck. In der Halle ein Selfie mit dem LH.
10:10 Uhr: Abschreiten der Ehrenformationen am Südtirolerplatz [sic] mit Ehrensalve und ein Schnapserl nur für die Vip's. Abmarsch unter Max Weiler zum Bahnsteig 1.
10:30 Uhr: Erneutes abschreiten der Ehrenformationen. Reden, Reden, Reden der Landeshauptleute, und des zuständigen österreichischen Bundesministers am Bahnsteig 1. Das was gesagt wurde, kann in der Tagespresse, bzw. beim
LPA nachgelesen werden.
10:57 Uhr: Mit Verspätung Abfahrt des Railjet der ÖBB Richtung Südtirol. Eine Prämiere. Verpflegung im Zug und am Brenner den Strom umschalten. 10 Minuten Raucherpause.
Schlag Mittag Sterzing: Gute 20 Minuten Verspätung laut Fahrplan. Umsteigen vom Railjet auf historische Zuggarnituren mit Dampflokomotive GR-685. Treffe Christine, welche als Hilfs-Capo-Treno den Dienst versieht. Die LH's holen sich schwarze Hände beim Foto auf der Lok. Martin von der STA animiert zum mitfahren. Gefällt mir. Die Feinstaubwerte im Wipptal steigen mit der Euphorie der Jubiläumsfahrgäste.
12:20: Unterwegs mit Dampflok und mit max. 50km/h im Wipptal. Geschuldet der Sicherheit, da die Garnituren über kein automatisches Bremssystem verfügen. Die alte Dame kann eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erzielen. Südlich von Mauls streikt die Lok auf offener strecke.
Troppa gente sul treno, kommentiert der Verantwortliche von FS-Treni-Speciali. Die Lok wird noch mehr unter Druck gesetzt, und es geht weiter mit Schwefeldampf Richtung Fortezza.
12:50 Uhr: Ankunft im militärischen Hilfsbahnhof der Festung Franzensfeste. Seit 1940 wurde diese Haltestelle nicht mehr angefahren. Eine Drohne fängt das Geschehen ein.
12:55 Uhr: Die Gäste werden von Blasmusik in der Festung empfangen. Es folgen Reden, Reden, Reden der Landeshauptleute, BBT-Bergmeister & Co und die Preisverleihung eines Fotowettbewerbs ... In den verbindenden Worten wird die Festung als Burg bezeichnet [sic]. Das gibt ein Minus. Journalistinnen schreiben mit ...
13:57 Uhr: Abmarsch zum Buffet, und am Hauptplatz der Festung kehrt Ruhe ein. Bei den Feierlichkeiten glänzten die Südtiroler Bürger mit Abwesenheit. Schade. Eine vertane Chance.
15:20 Uhr: Die historische Lok GR-685 wird abgeschleppte mit einer E-656-001-Lok, Baujahr 1976. Ein erbaulicher Abschluss des 150. Geburtstagsfestes der Brennerbahn. Es war ein cooler Tag für mich, mit vielen interessanten Erlebnissen und netten Begegnungen. Die Sonderfahrten mit dem Railjet und der Dampflok waren wohl nur wegen des – von mit verhassten – vormittäglichen Dreistundenfahrplanloch auf der Brennerlinie möglich. Toll!
NB: Sollten in diesem Artikel Fakten nicht richtig wieder Gegeben sein, bitte ich um benachrichtigen. Den einen oder anderen Tippfehler möge man mir legasthenisch nachsehen.
