Die Fasching-Krippe

Ganz im Osten des Landes – im Marktflecken Innichen – gibt es das Stiftsmuseum. Am Unsinnigen habe ich mir dieses angesehen. Nomen ist Omen, es war der Wahnsinn an Museumskultur den ich je gesehen habe. 


In der Peter- Paul- Rainer- Str. 19, der Hauptstraße der Hochtourismusgemeinde ist ein Standbein des Stiftsmuseum – im ehemaligen Kapuzinerkloster  untergebracht. Kirchliche Artefakte mit dem Domschatz befinden sich unweit der Stiftkirche. In den Wintermonaten nicht zugänglich.


Der Zugang zum Kapuzinerkloster wirkt ungepflegt. „Do vo-kugel'sche jo foscht“, sagt der Oberpustertaler dazu. In der Tat, eine Rutschpartie. Hinter der Eingangstür rechts das Gästebuch, und links geht es zum Museumsshop/Eintrittskasse. Hinterm Tresen eine rührige junge Frau die der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Wurscht. Zur Zeit läuft unter dem Motto „Zu Gast im Museum“ eine Kunstausstellung der Innichnerin Maria Kerschbaumer (1949). 


Eintritt 5 Euro für die dünn gesäte Kunstausstellung im Parterre, und 7 Euro für das gesamte Museum mit Obergeschoss. Happig. Ich entscheide mich für alles. Die Ausstellungsräume im ersten Stock befinden sich in den einstigen Zellen der Mönche, wo „zahlreiche archäologische Funde zu Innichen in den Jahrhunderten des Römischen Reiches und eine volkskundliche Sammlung gezeigt“ werden. Quelle


Beeindruckt hat mich am meisten die Innenarchitektur des Gebäudes. Die Einteilung der Räume, als vielmehr eine lieblos kuratierte Ausstellung, mit Gegenständen der Volkskultur die im Volkskundemuseum Dietenheim besser aufgehoben wären.


Die Räume sind in die Themenschwerpunkten Hausrat, Schlafzimmer, Volksfrömmigkeit, häusliche Andacht und der „Fasching-Krippe“ gegliedert. Was geboten wird ist eine 7-Euro-Verarschung. Eine schmunzeln entlockte mir die archaischen Befestigungstechniken. Was hat es mit der Holzlatte in der Ecke auf sich?


Lieblos sind viele Beschriftungen der Gegenstände angebracht. Teilweise unleserlich oder sie fehlen komplett.


Die Sextner Fasching-Krippe (18 JH.) ein Lichtblick und sehenswert. Für mich zu wenig für eine karge überheizte Museumsstruktur. 


Wie schon erwähnt, mich faszinierte die Innenarchitektur des ehemaligen  Kapuzinerklosters. Alle Türstöcke sind mit Nummern versehen. Im Raum 28 Kopfschütteln. Wie kann man eine Schützenfahne Raumfüllend, in der Wagenrechten präsentieren? 


In mehreren Räumen Funde aus der Römerzeit. Innichen (Littamum) war einst ein Station auf einer Römerstraße. Hier kann man lange verweilen, viel lesen und u.a. hat mich das Skelett eines Neugeborenen beeindruckt.


Fazit: Das was im ehemaligen Kloster geboten wird, spottet jeder Museumskultur. Es rechtfertigt den 7-Euro-Eintritt nicht. Das Angebot im Museumsshop mit zwei Katalogen eine Selbstüberschätzung. Eine öffentlich subventionierte Museumsstruktur, welche über Strecken obsolet ist. Warum ist das Fotografieren verboten? Toll!