Das Leben ist hart in den Bergen ...

Montag, Wochenanfang. Die Gassen des Marktfleckens ertrinken in einer Salzmatschlauge. In der Nacht hat es erneut geschneit.

Die Sonne scheint und ich werde vom Wortblitz eines Einheimischen getroffen. „Du könntest auch dafür sorgen, dass dieses ganze Boxilevolk verschwindet“, entfährt es ihm Lauthals energisch. Was soll ich? Für was soll sorgen? Warum ich? Der einheimische Tourismustreibende hat doch glatt einen Terminus aus meinen Kindheitstagen – für offen kund gemachten Alltagsrassismus – verwendet. Für einen Bettler in der Dorfgasse. Boxilevolk sind keine Boxer die gelbe Autos lieben [sic], noch existiert das Land der Boxer ;)

Ein Boxilevolk waren demnach auch jene 400 Südtiroler, die im Zuge der Option, im März 1940, im NS-Reich verhaftet wurden. „Dieses Gesindel, das abgewandert ist, wollte von Arbeiten nichts wissen, und in den Pensionen, wo sie untergebracht waren, stahlen sie noch die Wäsche“. *

Das Boxilemehl (Johannisbrot, Hülsenfrucht) war einst ein Armeleuteessen. In der lokalen Genuss-Natur-Gastronomie findet es jüngst wieder Verwendung. Das Boxilemehl wird teuer zu Markt getragen im Ex-SMG-Land. Von wegen Boxilevolk. Toll!

*Quelle liefere gerne auf Nachfrage