Referendum ABD

Ich werde am 12. Juni mit NEIN stimmen. Und das aus gutem Grund.

Seit 1927 (mit Unterbrechungen) wird aus der Talferstadt abgehoben. Ab 1992 ABD (Airport Bolzano Dolomiti). In den Folgejahren verbraten Private und die öffentliche Hand Gelder. 120 Mio. an Steuergelder sind direkt oder über die STA (Südtiroler Transportstrukturen AG, eine Inhouse-Gesellschaft des Landes Südtirol) in den ADB geflossen. Was bisher nicht abheben wollte, soll nun jährlich mit 2,5 Mio. Bezuschussung und mit dem Falken Michaeler im Cockpit fliegen. Dazu noch 50 Prozent der jährlichen Betriebskosten aus den Kriegskassen der Handelskammer.  Dass ABD-Michaeler und der Handeslkammer-Ebner im Tourismus mitmischen – steht ihnen frei –  aber verleiht der Causa einen herben Beigeschmack.

Mit dem Strategischen Entwicklungskonzept der ACV (AIRPORT CONSULTING VIENNA), wird ein Menü aufgetischt, dass im Verkauf billiger ist als die Selbstkosten. Die nunmehrigen Betreiber und Promoter für das JA am 12. Juni berufen sich auf ein Gutachten, das von den Erstellern als Vorhersage eingestuft wird. Wirkt auf mich wie eine Privat-TV-Glaskugel-Prognose.
[…] Folglich darf dieses Dokument nicht als Versprechen oder Darstellung des künftigen Zustands oder der künftigen Leistung gewertet werden. [...] Quelle: Strategisches  Entwicklungskonzept
Warum sollen wir Angst vor privaten Investoren haben (bei einem NEIN)? Es wird als böses Omen von der JA-Fraktion ins Feld geführt. Bei einer angeblichen Unrentabilität von über 2 Millionen im Jahr kann uns nichts besseres passieren, da das Risiko und die Betriebskosten der Private trägt und uns die Marie bleibt. Aber dazu wird es nicht kommen, da Regionalflughäfen ohne öffentliche Mittel kein rosige Zukunft in Europa haben. Der EU-Rechnungshof hat dies 2014 untersucht anhand vom EU-finanzierten Flughafeninfrastrukturen. Das Fazit: Ein unzureichendes Kosten‑Nutzen‑Verhältnis.
Der Hof stellte fest, dass die in diesen Plänen enthaltenen Prognosen zu zusätzlichen Fluggästen bei zwölf der 20 Flughäfen viel zu optimistisch waren. Quelle
Meine Prognose (ohne, dass in Innsbruck einen BWL-Brennerdocktor erworben habe): Die Rechnung wird für genannten Lobbyisten kurzfristig aufgehen. Das Risiko aber trägt zu 100 Prozent der Steuerzahler (nicht die Lobbyisten), wenn in 5 Jahren das Konzept nicht aufgeht. Ist wie Sex ohne Kondom. Danke Landesregierung für die Präventionsarbeit. Toll!
Ich stimme am 12. Juni mit NEIN - da Südtirol mehr gedient ist - wenn auf Nachhaltigkeit setzt wird.
PS: Bitte nutzt die Gelegenheit der Meinungsäußerung beim Referendum. Egal ob JA oder NEIN