Spendengelder – Quo vadis?

Mutande a sacco | Foto © arm | 
Konstruktive Kritik heißt nicht keine Anerkennung zollen.
Ich bin der erste, welcher das Engagement der Südtiroler zu schätzen weiß, wenn es darum geht sich solidarisch zu zeigen. Dies gilt für Vereine, aber auch für die freiwilligen Freiwilligen die sich am Brenner und am Bahnhof BZ einbringen. Nicht zuletzt auch darum, da ich mich selbst vor Ort eingebracht habe, als die direkte Hilfe am Bahnhof BZ – in der zweiten Aprilhälfte – los ging. Seither verfolge ich die Problematik der gestrandeten Menschen in Südtirol.

Der Post vom 1. Juni mit der Äpfel-Metapher hat für Wirbel gesorgt. Einige sahen sich bemüßigt Rechtfertigungslitaneien zu verfassen. Dieses Recht gestehe jedem ein, wie auch mir konstruktive Kritik anzubringen. Fakt ist, dass sich viele Player bemühen, aber die Hilfe auf den Bahnhöfen nicht über ein gewisses Level hinaus kommt. Das hängt mit vielen Faktoren zusammen, aber vor allem, dass diese Thema negativ bei der Politik besetzt ist. Bei einer Überprüfung geltender internationaler Qualitätsstandards - in der aktuelle humanitären Hilfe in Südtirol - würde unser Land grandios negativ bewertet werden. Jeder der das Gegenteil behauptet, kann die Gegenbeweis antreten. Aufzeigen wo z.B. am Bahnhof BZ die Möglichkeit einer warme Dusche besteht. Oder die divergierenden Fakten in der Presse, was die Hygiene angeht. Das was Heute in Punkto medizinische Versorgung salto.bz berichtet hat und RAI Südtirol über den Äther schickte, war 180 Grad diametral in den Aussagen. Oder die Lokalitäten, wo Hilfe passiert. Dies entsprechen nicht den geltenden Sicherheitsnormen. Besonders am Brenner werden alle Hühneraugen zugedrückt. Aber Schwamm darüber. Hauptsache die Menschen haben ein Dach über dem Kopf, wenn der Brenner arschkalt wird in den Nächten.

Und was die Spendenfreudigkeit der Südtiroler angeht, so habe ich nicht das volle Vertrauen, dass dem Spenderwille die Organisationen gerecht werden. Das was die Hilfe der Menschen auf der Durchreise angeht. Allein schon die Tatsache, dass weder Caritas noch Volontarius im Verzeichnis des Südtiroler Spenden-Siegeles Sicher Spenden aufscheinen, stimmt mich nachdenklich.

Die Hilfswelle ist am rollen. Private und Vereine. Das ist gut so. Vieles bringt hierbei die Zivilgesellschaft ein, was ich besonders schätze. Stecken Herzblut rein. Es wird gewurschtelt und improvisiert. Si lavora all italiana, e le cose vanno a un buon fine auf den Bahnsteigen. In diesem Punkt ist Südtirol 100 Prozent Italien. Toll!

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