Offener Brief - Werter Herbert Dorfmann!

TTIP: Notbremmse ziehen |  Foto © arm |
In den letzten Wochen haben wir nicht viele von Ihnen vernommen.
Besonders nicht, was das Freihandelsabkommen TTIP angeht. Erklärungen über ihre Haltung zum TTIP, wünsche ich mir im Namen von uns Südtirolern. Als unserer EU-Parlamentarier. Die lokale Bauernlobby wird entzückt sein aus Ihrem Mund zu erfahren, was sie zu erwarten hat, wenn TIPP in Kraft tritt. Im Juli 2013 hatte ich einen Offenen Brief an die Urlauberin Merkel – für die ARTbrothers kraxentrouga – formuliert. Siehe unten. Dessen Inhalte richte ich mit gegenwärtigen Zeilen auch an Sie, verbunden mit der Bitte um eine baldige Antwort. Und das nächste mal wenn Frau Merkel in Sulden weilt, werde ich sie gebührend – mit einem Clorhühnchen – empfangen. Hierzu lade ich Sie, und alle Südtiroler herzlich ein. Einladung folgt. Toll!

Armageddon, die letzte Schlacht, die steht bevor. Wenn das transatlantische Handelsabkommen TTIP durchkommt, dann ist es vorbei mit der Demokratie.
                         Jean Ziegler
  Quelle © herbert-dorfmann.eu |
PS: Verfassen auch Sie einen Appel an Herbert Dorfmann: herbert.dorfmann@ep.europa.eu

Offener Brief - Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel!

Sie weilen in unserm Land, um Ihre Batterien neu aufzutanken. In einer herrlichen Landschaft mit guter Luft. Damit das aber so weiter bestehen bleibt, braucht es für unser Land und anderen Regionen Europas lokale Kreisläufe. Es freut uns, dass Sie sich bei uns erholen. Es stimmt uns aber bedenklich, dass Sie nicht berücksichtigen welche Auswirkungen Ihr politisches Engagement für unseren Landstrich hat. Sie als Triebfeder für ein transatlantisches Freihandelsabkommen mit den USA sägen an der Wurzel, die unser Land zum Leben braucht. Die grenzenlose Handelsfreiheit klingt gut, aber mündige und kritische Bürger sind hierbei unerwünscht. Den Konsumenten- und Verbraucherschutz wie wir in kennen, wird es nicht mehr geben. Alles was bei Investoren den Gewinn schmälern könnte, ist in Zukunft einklagbar. Vorgesehen ist im Abkommen eine Investorenschutzklausel. Es kann nicht angehen, dass amerikanische Wirtschaftsmultis z.B. gegen gewerkschaftlich verbriefte Rechte klagen. Auch unsere kleinstrukturtiere Handwerks- und Bauernwelt wird mit Ihrem Zutun ein Auslaufmodell. Die Amis werden uns ihre Gentechnikfuttermittel und Monsantomatvieh aufzwängen. Öffentliche Förderungen und Subventionen sind ein Wettbewerbsvorteil und mit dem Freihandelsabkommen verklagbar. Und das Wasser als öffentliches Gut? Wird auch privatisiert werden. Wir wünschen Ihnen erholsame Tage in unserem Land. Dieses wird es in der Form, wie Sie es als Urlaubsdestination schätzen, morgen mit dem geplanten Freihandelsabkommen nicht mehr geben. Toll! Von der guten Luft können wir nicht leben. Die Wertschöpfung muss regional bleiben mit europäischer Geisteshaltung.
ARTbrothers kraxentrouga
Armin Mutschlechner und Luis Seiwald

30. Juli 2013

Update 9. Mai
Herr Dorfmann, stoppen Sie das TTIP! salto.bz

Update 11. Mai
Sie (Herbert Dorfmann) vertreten Südtirol im EU-Parlament. Wie stehen denn die Südtiroler zu TTIP? tageszeitung.it
"Ich hoffe, dass meine Wähler meine Meinung mittragen. Ich bin dafür, dass man im Handel mit allen Partnern redet, und was Standards in Meinungsfreiheit und Demokratie angeht, rede ich lieber mit den Amerikanern als mit den Marokkanern und Chinesen. [...] Von diesem auch in Südtirol grassierenden Anti-Amerikanismus halte ich nichts."

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