Tra il dire e il fare c’è il mare

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Attualmente con i profughi e tutto sotto controllo. Ein Versuch es auf dem Punkt zu bringen.
Jeder Kruma lobt seine Wahre, lautet ein altes Sprichwort. Es gilt für viele Lebenslagen, wie auch für mich selbst. Seite kurzer Zeit ist einer breiten Öffentlichkeit in Südtirol bekannt, was für Insidern schon lange Fakten waren. Seit dem letzten Jahr rollt über dem Brenner eine illegale Flüchtlingswelle. Ich muss zugeben, dass es auch mir viel zu lange nicht aufgefallen war. Plötzlich waren so viele Menschen auf der Flucht im unseren Land, dass ich zeitgleich mit anderen wunderbaren Menschen auf dem Hilfszug aufgesprungen bin. Es war ein Zufall. In den vergangen Wochen hat sich viel in der öffentlichen Wahrnehmung getan. Viele zeigen Solidarität. Geben Spenden. Helfen am Brenner und am Bahnhof BZ mit. Die Zivilgesellschaft zeigt Flagge.

So weit so gut.
Was die Hilfe am Bahnhof BZ angeht, so wird diese nach wie vor von Freiwilligen der Zivilgesellschaft am laufen gehalten. Die Organisation Volontarius ist auch mit einigen vor Ort. Professionelle Hilfe ist aber keine in Sicht. Auch nicht was die Koordination der tägliche Hilfseinsätze auf den Bahnsteigen angeht. Auch keine Mediatoren sind in Sicht. Die Bahnhofspolizei hat auch keine. Die Kontrollorgane und die Bahnbetreiber sind überfordert. Nach wie vor keine hauptberuflichen Sozialarbeiter. Zur Lagerung der Hilfsgüter gibt es einen Camper vor dem Bahnhof und eine Magazin in der Casa Forni. Es gibt inzwischen den Raum auf Gleis 1 – mit Sitzbänken ausgestattet – der zum ausruhen vorgesehen ist. Nicht mehr oder weniger. Ab 19 Uhr ist dort Schichtende. Hier ist man an die vorgaben der RFI gebunden. Das Rote Kreuz ist sporadisch anwesend. Bis dato wurden keine nennenswerten öffentlichen Ressourcen aufgestockt, um die Situation halbwegs professionell in den Griff zu bekommen. Dabei wäre es unsere Steuergelder. Nur gut, dass es Menschen wie Faisal gibt. Der Somalier ist am Bahnhof BZ unermüdlich im Einsatz für ein Mittagessen. Er spricht 12 Sprachen.


Faisal. Macher Südtiroler könnte sich eine Scheibe abschneiden.
Die lokale Zivilgesellschaft hat etwas wunderbares auf die Beine gestellt. Erst auf diese hin, haben Medien und Politik reagiert. Vorher war die Problematik auch schon da, aber man hat sie nicht sehen wollen. Dies gilt insbesondere für die Entscheidungsträger der Sozialpolitik im Lande. Brenner ausgenommen. Denn so wie die trilateralen Kontrollen gehandhabt werden, betrifft es die gesamte Brennerbahnlinie.

In den letzten Tagen war es ruhig am Bahnhof BZ und am Brenner. Die trilateralen Kontrollen waren ausgesetzt. Auch heute waren es nur eine Handvoll, die in Bahnhof BZ gestrandet waren. Angeblich werden die Menschen auf der Flucht bereits in der Nachbarprovinz aus den Zügen geholt. Damit hat sich das Problem verlagert. Gelöst ist damit nichts. Außer, dass man in der Landeshauptstadt ein Ei weniger hat. Auch ist keinem geholfen, wenn sich in den Medien karitative Organisationen mit fremden Federn schmücken. Es zeigt mir die Hilflosigkeit des Systems. Toll!

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