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Frau LRin Martha Stocker hatte die Medien geladen in den Pressesaal im Palais Widmann geladen. Es war für mich besser als erwartet. Vorgestellt wurde das Einvernehmensprotokoll, welches zwischen den Vertretern – die an der Hilfe am Bahnhof BZ involvierten sind – ausgearbeitet wurde. Erfreulich, dass dabei die Zivilgesellschaft auch Sitz und Stimme hat. Siehe unten den Text den Verena Hafner vorgetragen hatte. Präsentiert wurden auch Zahlen und Fakten zu den täglichen Flüchtlingsströmen in Südtirol. Mit diesen kann ich leben, aber die Realität spiegeln sie nicht. Alleine schon die Divergenz der Zahlen die in der PK genannten wurden und jenen die in der Presseaussendung wiedergegebene wurden, macht mich stutzig. Ergebnis: Die Dolomiten vom 19. Mai rechnet die Menschen teilweise Doppelt.
Verwirrende Zahlenspiele | Quelle Dolomen 19.05.2015, S. 13 |
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Flüchtlinge,
egal ob es Beschränkungen und Schwierigkeiten gibt. Wir können sie
nicht aufhalten. Doch wir dürfen nicht weg sehen, die Augen davor
verschließen.
Die „Freien Freiwilligen,
Liberi cittadini, Zivilbevölkerung, oder die nicht organsierten
freiwilligen HelferInnen“ sind aktiv geworden, da es einen Notstand
in Bozen gab. Dieser wurde von der öffentlichen Hand wie von den
einschlägig tätigen Vereinen nicht wahrgenommen bzw. nicht
angegangen. Darüber hinaus sind bereits seit Monaten Freiwillige am
Brenner aktiv. Die Freiwilligen der Zivilbevölkerung sind einzelne
BürgerInnen, die spontan konkrete, schnelle und unbürokratische
Hilfe am Bahnhof leisten wollten und wollen. Seit den ersten Tagen,
als noch einige wenige engagierte BürgerInnen Brote schmierten um
zumindest ansatzweise humanitäre Hilfe zu leisten, hat sich einiges
bewegt. Es haben sich viele, viele Bürgerinnen und Bürger bewegt,
die in Bozen oder am Brenner mithelfen, ihre Freizeit am Bahnhof
verbringen um humanitäre Hilfe zu leisten, Sachspenden
vorbeibringen, im Freundeskreis Kinderbekleidung sammeln, sich
Gedanken machen, Aufklärungsarbeit leisten. Auch die
Verantwortungsträger haben den Bedarf erkannt, wurden aktiv. Bei den
mittlerweile einberufenen Koordinierungstischen sind AkteurInnen, die
am Bahnhof tätig sind und zusammenarbeiten, involviert. Auch wir
Freiwilligen der Zivilbevölkerung wurden miteinbezogen, Wir sind als
gleichberechtigter Partner bei den Koordinierungstischen dabei, sind
sozusagen das „occhio esterno“, konkrete Erfahrungen werden
diskutiert, unsere Rückmeldungen werden wertgeschätzt.
Gerade in diesem Moment sind
Flüchtlinge am Bahnhof. Meist kommen zwischen 80 und 130 Personen
am Vormittag an: schwangere Frauen, Kinder, Minderjährige, junge
Männer, Familien. Einige kommen auch spät am Abend, verbingen die
Nacht am Bahnhof – stets in der Hoffnung früher oder später nach
Norden weiterreisen zu können.
Jeder Tag ist anders, es kann
so viel passieren, da darf man nicht drüber nachdenken, da muss man
einfach machen und handeln. Und doch fragen wir uns, was wird mit
diesen Menschen passieren? Oder welche Auswirkungen werden die
internen Grenzkontrollen, die Deutschland im Rahmen des G7 Gipfels
einführen möchte, auf die Transitflüchtlinge am Brenner oder in
Bozen haben?
Was brauchen diese Menschen,
wer sind diese Menschen? Menschen, die oft seit Jahren auf der Flucht
sind, die gefoltert wurden, Frauen, die vergewaltigt wurden,
Minderjährige Kinder, die ihre Eltern verlassen haben, und doch
Menschen wie wir, Kinder die lacheln, Frauen, die uns zum Abschied
umarmen, Menschen, die sich bedanken. Wir verteilen Wasser,
Hygieneartikel, Jacken, etwas zum Essen. Die Verständigung
funktioniert für uns mit Händen und Füßen, aber vor allem mit
dem Herzen. Wir sind dort weil wir dort sein möchten, weil es uns
wichtig ist die Lage der Flüchtlinge zu verbessern und humanitäre
Hilfe anzubieten.
Abschließend möchte ich
mich bedanken:
bei allen AkteuerInnen, die
gemeinsam mit uns am Bahnhof aktiv sind und gemeinsam Hilfe leisten,
bei der LR, dass wir als Zivilbevölkerung Teil des
Koordinierungstisches sind und unsere kritische Meinung kundtun
dürfen – das ist sicherlich einzigaritg, bei den vielen Leuten,
die mit vollen Einkaufstaschen beim Voluntarius-Camper vorbeikommen,
jene die spontan auf unsere Hilferufe nach Kleidung, Schuhen ode
Thunfischdosen mittels Facebook reagieren, bei der evangelischen
Kirche, bei der Kleidersammlung der Dreiheiligenkirche, bei
Jugendgruppen die Lebensmittel sammeln, bei Faisal, der für
übersetzt, bei all jenen die sensibilisieren und sich einsetzen und
engagieren. - DENN WIR ALLE SIND ZIVILGESELLSCHAFT.
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