Mein Pfadfinder des Tages

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Ich als Schwarzfahrer.
Es war ein anstrengender Tag. Abends die Füße hoch und noch während ZDF-heute verpennt. Gut so. Wie alle Tage mit den ÖFIS, sprich mit dem Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) unterwegs. Keine Verspätungen zur Abwechslung, aber oh Wunder, ich bin schwarz gefahren. Das ist mir noch nie passiert, dass gedankenlos ohne zu entwerten einen Zug bestiegen habe. Ehrlich. In der Jugendzeit war das anderes. Damals in der Corriera oder den SAD-Bussen wo neben dem Tschafär noch ein eigener Kortenpitscher Dienst versah. Uns war es ein Sport den Kortenpistscher rein zu legen. Uns als Fahrschüler auszugeben, die mit gefälschten Fahrberechtigungen unterwegs waren. Zu dieser Jugendsünde stehe ich, und wer mir heute einen Strick daraus zu drehen will, kann den ersten Stein werfen. So saß im Zug – halb weggetreten von der Müdigkeit des Tages – als ein buona sera, prego i biglietti vernahm. Ich reichte meinen Südtirolpass zur Kontrolle. Ma lei non ha timbrato? Schlagartig war wach! Oh Schweiße, dieser Tag war echt hart. Mi scusi, ma oggi sono cotto. Ero con in pensieri già a casa. Se timbro quando scendo dal treno? Lei vede che timbro regolamene. Der Zugbegleiter wiegte den Kopf. Va bene, per questa volta si fa cosi. Buon rientro a casa, e stia attento a non addormentarsi, che poi non si trova chi sa dove. Herzlichen Dank, es gibt echt tolle Kortenpitscher mit Hausverstand. Für mich mein Pfandfinder des Tages. Bei der Ankunft habe ich die getätigte Fahrt entwertet. Toll!